Vor einigen Tagen hatte ich hier auf dem weinblog einen Sauvignon blanc. Über diese Rebe zu berichten gleicht in Deutschland gnadenloser Sisyphusarbeit. Gelesen hat den Text kaum jemand, also gleich mal nachlegen. Warum? Weil guter Wein!
[dropcap1]D[/dropcap1]as Weingut Jülg hat mich bereits vor einiger Zeit mit einem wunderbaren Riesling aus dem gleichen Jahrgang in den Bann gezogen; es wird also Zeit, mal wieder über das Weingut aus Schweigen in der Pfalz unmittelbar an der Grenze zu Frankreich zu berichten. Der Schwerpunkt des Betriebes unter Johannes Jülg liegt zwar eindeutig auf Riesling und feinsten Spätburgundern, was aber diesen Sauvignon blanc nicht schmälern soll. Im Gegenteil: Stilistisch fügt er sich in das Sortiment ein und sollte neben den „großen Brüdern“ einmal erwähnt, besser noch getrunken werden!
Denn auch bei diesem Wein aus dem Sonneberg zeigt das Weingut Jülg was es antreibt. Gerade mit dieser Rebe. Man könnte nämlich so viel mehr Getöse daraus machen, aber man muss es eben nicht. Bei Jülg lebt man bewusste Reduktion und Understatement, die räumliche Nähe zu Frankreich ist spürbar.
Es ist ein bisschen jener Schmelztiegel-Effekt, den man auch bei Winzern aus dem Elsass immer mal wieder beobachten kann. In der Flasche verschwimmen die Ländergrenzen, das ist gut, das ist eigenständig! Der Spross der Familie Johannes hat neben vielen anderen Stationen auch im Burgund gelernt, irgendwie glaubt man das dann auch zu schmecken… Jülg Sauvignon blanc Sonnenberg 2012 trocken Pfalz | #Leertrinker07 weiterlesen