J.B. Becker, Wallufer Walkenberg Spätburgunder Spätlese trocken, Rheingau 2004

Das Weingut entführt mich in einen dieser besinnlichen Weinmomente. Um einen herum wird es still: Das Glas, der Wein, er dreht seine Runden darin, man verschmilzt zum Augenblick…
Jaja, Weingeschwafel! Trotzdem: Für mich einer der wirklich besten Spätburgunder der letzen Jahre! becker wallufer walkenberg rheingau

Wein des Monats Januar 2015

[dropcap1]D[/dropcap1]as Weingut J.B. Becker aus Walluf, seit 1971 mit dem Geisenheim – Absolventen Hans-Joseph Becker und Schwester Maria an der Spitze, ist ein Aushängeschild für knochentrockenen Rheingauriesling. Jener wird auch schon mal als legendär besungen. Die Weine haben Potential für Jahrzehnte, diese unter zehn Jahren zu öffnen ist fast schon Schändung oder der unter Weinschreibern oft bemühte Kindsmord.
Mit diesem Hintergrund ist es auch ganz normal, dass ein Wein bei Becker erst nach vielen Jahren Lagerung im Weingut in den Verkauf geht. Becker selbst sagt, „Ich mache Weine mit eigenwilligem Charakter!“, da passt es auch, gegen einen schnelllebigen Markt eindeutige Akzente zu setzen. becker wallufer walkenberg rheingau
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#Leertrinker02: Bachmann Greulich, Riesling Spätlese Lorcher Berg 2011, Rheingau

Ein Mikro – Weingut, ein Partnerprojekt des fränkischen Ebracher Hof mit Markus Greulich und Hubert Bachmann im Rheingau. Die beiden haben sich während des Studiums in Geisenheim kennen gelernt

[dropcap1]A[/dropcap1]us extrem steilen und arbeitsintensiven Parzellen im Lorcher Berg, die eigentlich schon dem Kettensägenopfer geweiht waren, erzeugen sie seit 2006 besonders charaktervolle Weine.

Marketing gibt es hier keines, braucht man auch nicht. Die wenigen jährlich gefüllten Flaschen haben es auf Anhieb in die internationale Spitzengastronomie geschafft. Man prahlt weder mit der durchgeführten spontanen Gärung, noch der weitestgehend biologischen Arbeit. Zertifiziert ist man eh nicht. Auch das Design der Flaschen verrät den puristischen Ansatz, hier geht es wirklich nur um Inhalte.

bachmann-greulich

Urtümlicher Krafsstoff für Rieslingnerds, rein, schnörkellos und wunderbar direkt. In der Nase starke Eindrücke von gelben Früchten, tiefe Kräuterwürze am Gaumen, Thymian und Kräuterwiese. Der Assoziationsfreude wird hier großer Freiraum gelassen. Agiert sehr direkt und saftig mit unheimlich viel Druck am Gaumen, solide Riesling-Säure. Anhaltender, wärmender Nachhall.

Offensichtlicher Wein aus dem Rheingau, viel deutlicher zeigt deutscher Wein seine Herkunft selten. Terroirwein, ohne dass jemand davon spricht. Ein völliger Underdog unter den großen Namen des Gebietes, überzeugend bis zum letzten Schluck. Nicht nur die Gastronomie sollte hier zugreifen!

Gibt´s für ca. 16€, Bezugsquellen findet ihr hier
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Markus Molitor ist Riesling

Strahlender Sonnenschein lud am letzten Wochenende zahlreiche Besucher nach Bernkastel-Wehlen zum Weingut Markus Molitor an die Mosel ein. Bei dessen Jahresverkostung erwartete den Weinblog nicht nur das vegetativ so schwierige Weinjahr 2013, man zeigte auch beeindruckende Jahrgangsvertikalen. Und dann wären da ja noch die Spätburgunder…

[dropcap1]D[/dropcap1]as Weingut Markus Molitor mit derzeit 50ha Rebfläche ist mit Abstand das größte privat bewirtschaftete Weingut an der Mosel. Ohne Mühe lässt sich der Betrieb an der Mittelmosel zu den renommiertesten Betrieben Deutschlands zählen. Auch qualitativ eines der Aushängeschilder des deutschen Weinbaus. M

Markus MolitorDas geht sogar ohne Mitgliedschaft beim überregionalen VDP, der sich momentan mit sicher richtig eingeschlagenem Weg, aber vielen Ausnahmeregeln und schwerer Kommunizierbarkeit für den Kunden im Aufbruch befindet.
Das Weingut Markus Molitor ist Mitglied im Bernkasteler Ring, ein Verband, der sich regional begrenzt um die Bedürfnisse der Moselwinzer kümmert und deutlich weniger als Marke auftritt. Markus Molitor ist Riesling weiterlesen