Ein Kabinett, ein Kabinett… endlich!

Rheingau Bashing ist recht beliebt. Gemessen an der Leistung der vergangenen Jahrzehnte ist das auch berechtigt. Wobei die Weinschreiberei hier auch gerne mal den Chor anstimmt. Moden? Sie können zum Abgesang einer ganzen Region oder Machart beitragen, wie z.B. derzeit natürlich niemand marmeladige Rotweine mag. Wer weiß, kommt vielleicht alles mal wieder…

[dropcap1]O[/dropcap1]k, versuche mich mit einer netten Formulierung zu retten, die auch von unserer Kanzlerin stammen könnte: Im Rheingau herrscht qualitative Vielfalt.
Mit Massenabfüllern, unbekannten Familienbetrieben und großen Namen mit VDP Zugehörigkeit gibt es eben alle Qualitäten, die der Markt so haben will. Oft muss der Name herhalten um im Discounter zu landen, der Inhalt ist dann egal. Selbst VDP Betriebe geben sich dafür schon mal her. Oft ist der Name “groß genug”, um für viel Geld im Keller zu oxydieren. Auch da ist der Inhalt oftmals völlig wurschd. Nomen est Omen, falscher Luxus!August Eser Winkel Jesuitengarten Weinblog
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Dennoch, der Weltruhm – auch wenn er vor hundert Jahren deutlich lauter hallte – hat immer noch Bestand. Viele Winzer leben von ihrem einem Château ähnelnden Renommee und pflegen dieses natürlich. Mit Erfolg. Im Rheingau geht es ein wenig zu wie im Bordelais. Ohne Ruhm ginge da auch so ziemlich gar nix. So mancher tanzt hier aber um längst erkaltete Asche, wo andere Regionen deutlich besser darin sind, die Glut weiter zu tragen. Der konzeptionelle und qualitative Stillstand im Rheingau mutet kuschelig an. Stillstand ist recht leise, trügerisch leise!August Eser Winkel Jesuitengarten Weinblog Ein Kabinett, ein Kabinett… endlich! weiterlesen