#Leertrinker03: Landbau Kraemer Müller trocken Franken 2013

Rezeptorenfasching, die Verkleidung ist gelungen! 

[dropcap1]I[/dropcap1]n einer Blindprobe hätte ich meinen Allerwertesten verwetten können, dass das Sauvignon blanc ist. Dazu in einer Art, wie ich ihn mir eigentlich wünsche aber selten bekomme. 

Der 12er Müller von Kraemer schmeckt nach reifen Stachelbeeren, ein Anflug von Birne und Haselnuss und mündet in einem herrlich würzigem Nachhall. Ein richtiger Säureknaller für Rieslingfans aus Naturland zertifiziertem ökologischem Weinbau.
Eine Weile an der Luft wird Kraemers Müller runder, gefühlt weicher und harmonischer. Sicher ist das mein erster Müller, der überhaupt in die Nähe eines Decanters gekommen ist. Dieser Müller will das so!

Stephan Kraemer, vom gleichnamigen Landbau Kraemer aus dem Taubertal, ist ein Winzer abseits der großen Namen. Wie immer gilt aber, wer daraus auf die Weine schließt, begeht einen schlimmen Fehler. #Leertrinker03: Landbau Kraemer Müller trocken Franken 2013 weiterlesen

#Leertrinker02: Bachmann Greulich, Riesling Spätlese Lorcher Berg 2011, Rheingau

Ein Mikro – Weingut, ein Partnerprojekt des fränkischen Ebracher Hof mit Markus Greulich und Hubert Bachmann im Rheingau. Die beiden haben sich während des Studiums in Geisenheim kennen gelernt

[dropcap1]A[/dropcap1]us extrem steilen und arbeitsintensiven Parzellen im Lorcher Berg, die eigentlich schon dem Kettensägenopfer geweiht waren, erzeugen sie seit 2006 besonders charaktervolle Weine.

Marketing gibt es hier keines, braucht man auch nicht. Die wenigen jährlich gefüllten Flaschen haben es auf Anhieb in die internationale Spitzengastronomie geschafft. Man prahlt weder mit der durchgeführten spontanen Gärung, noch der weitestgehend biologischen Arbeit. Zertifiziert ist man eh nicht. Auch das Design der Flaschen verrät den puristischen Ansatz, hier geht es wirklich nur um Inhalte.

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Urtümlicher Krafsstoff für Rieslingnerds, rein, schnörkellos und wunderbar direkt. In der Nase starke Eindrücke von gelben Früchten, tiefe Kräuterwürze am Gaumen, Thymian und Kräuterwiese. Der Assoziationsfreude wird hier großer Freiraum gelassen. Agiert sehr direkt und saftig mit unheimlich viel Druck am Gaumen, solide Riesling-Säure. Anhaltender, wärmender Nachhall.

Offensichtlicher Wein aus dem Rheingau, viel deutlicher zeigt deutscher Wein seine Herkunft selten. Terroirwein, ohne dass jemand davon spricht. Ein völliger Underdog unter den großen Namen des Gebietes, überzeugend bis zum letzten Schluck. Nicht nur die Gastronomie sollte hier zugreifen!

Gibt´s für ca. 16€, Bezugsquellen findet ihr hier
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#Leertrinker 01: Haas, Langenlonsheim

Eine neue Rubrik? Ja, irgendwie schon. Zumindest möchte ich auf der Weinblog einer besonderen Kategorie von Weinen etwas mehr Platz verschaffen. Jene Weine, von denen die Flasche ausgetrunken wurde, aber es aus verschiedenen Gründen zu keinem längeren Text gekommen ist.

[dropcap1]A[/dropcap1]ngesichts von ca. 1500 verkosteten Weinen im Jahr gibt es solche Weine sogar recht häufig. Es fällt immer dann besonders auf, wenn man nach Tagen am Altglascontainer steht, nochmal kurz auf das Etikett schaut: „ach ja, der war nicht schlecht…“

Kurzum, #Leertrinker soll ohne große Umschweife auf gute, alltagstaugliche Weine verweisen und kommt damit vielleicht sogar dem ursprünglichen Gedanken von der Weinblog wieder ein bisschen näher.

Der ertse #Leertrinker macht  Station in Langenlonsheim an der Nahe. Diese kleine, von vielen Winzerseelen bevölkerte Städtchen an der oberen Nahe dürfte dem ein oder anderen durch den ehemaligen VDP Betrieb Tesch bekannt sein. #Leertrinker 01: Haas, Langenlonsheim weiterlesen